Das Designteam von ferm LIVING entdeckte bei seinem Besuch im farbenfrohen Atelier von Leise Dich Abrahamsen in Frederiksberg eine kleine Kreatur aus Pappmaschee in einem Regal. Mit ihrer gewundenen Form, den fünf Stummelbeinen und der zerfurchten Oberfläche erinnerte die Kreatur manche Betrachter an ein Krokodil, andere an ein Pferd.
„Das Schöne an der Kollektion ist, dass jedes Design offen für Interpretationen ist“, sagt Leise über ihre jüngste Zusammenarbeit mit ferm LIVING – nämlich vier Kreaturen aus Pappmaschee mit charakteristischen Merkmalen, die auf unkonventionelle Weise kombiniert wurden.
Die in Kopenhagen lebende Künstlerin Leise Dich Abrahamsen arbeitet vor allem mit Malerei und grafischer Gestaltung. Durch die Verwendung universeller Symbole – z. B. eines Punktes oder einer Linie – und wiedererkennbarer Formen haben ihre Werke etwas Vertrautes und ein Gefühl der Gegenwärtigkeit.
„Mein Atelier ist oft eine Art Versuchsfeld für kreative Spiele“, erklärt sie. „Ich hatte mit einer vergnüglichen Technik gearbeitet, bei der ich eine Reihe von Kreaturen aus Pappmaschee formte und sie dann mit handgemalten Punkten, Klecksen oder Streifen verzierte. Es ging schnell und machte Spaß.“
Das Designteam war von Leises Entwürfen sofort begeistert und wollte die intuitive, unkomplizierte Art und Weise, mit der sie mit ihren Händen arbeitet und einfache Materialien und Techniken verwendet, um die Kreaturen zum Leben zu erwecken, authentisch in einen größeren Rahmen bringen.
Die Kreaturen wurden nie mit einem bestimmten Zweck oder einer bestimmten Funktion – oder gar einem bestimmten Tier – im Hinterkopf entworfen. Sondern sie waren schlicht ein künstlerisches Experiment:
„Meine Absicht war es, etwas Reizvolles zu schaffen, das Spaß macht und einen überraschenden Moment in sich birgt. Etwas Vertrautes und Rätselhaftes zugleich. Manchmal müssen die Ideen in meinem Kopf eine materielle Form annehmen. Und so war es auch hier“, fügt sie hinzu.
Leise überarbeitete die ursprünglichen Proportionen in einem größeren Maßstab und fertigte in Handarbeit Prototypen für Formen an.
„Wir arbeiteten eng mit unserem Partner in Indien zusammen, um die Sensibilität von Leisen zu erfassen. Es war uns wichtig, den handwerklichen Charakter der einzelnen Objekte zu erhalten“, erklärt Emma Cook vom Designteam.
In der Fabrik in Indien werden die Formen mit gepresstem Pappmaschee gefüllt, und nach dem Trocknen werden die Muster von Hand bemalt.
Die Verwendung von Pappmaschee verleiht den Designs eine raue, natürliche Oberflächenstruktur, die die dezenten Details und einzigartigen Merkmale jeweils hervorhebt. Die Handbemalung sorgt dafür, dass kein Stück dem anderen gleicht. Jedes Detail, das hinzugefügt oder weggelassen wird – ein zusätzliches Bein, ein unvollkommener Streifen oder ein fehlender Punkt – unterstreicht den Sinn für Handwerkskunst und den Charakter der einzelnen Stücke.
„Unvollkommene Elemente mag ich sehr. Ich habe sie in meiner Arbeit immer schon verwendet. Wenn ich zum Beispiel Farbe auf einem Blatt Papier verschüttet habe, nutze ich das zu meinem Vorteil und baue es in das Design ein. Diese Kreaturen sind absichtlich unvollkommen“, merkt Leise an.
„Meine Absicht war es, etwas Reizvolles zu schaffen, das Spaß macht und einen überraschenden Moment in sich birgt. Etwas Vertrautes und Rätselhaftes zugleich. Manchmal müssen die Ideen in meinem Kopf eine materielle Form annehmen. Und so war es auch hier.“
Die dekorativen Objekte können zusammen angeordnet oder einzeln das Kinderzimmer zieren, aber auch in einem Regal im Wohnzimmer oder auf einem Schreibtisch im Büro stehen. Ihre mehrdeutigen Formen bringen Gespräche und Spiele ins Rollen und regen mit ihrem skurrilen Aussehen die Fantasie an.
„Ich sehe eine Reihe von lustigen und dekorativen Kreaturen, die mich an Gegenstände erinnern, die ich als Kind hatte – insbesondere eine Figur aus Japan, die einfach zauberhaft war. Mir gefällt die Tatsache, dass die Dinge nicht immer so eindeutig ersichtlich sein müssen. Man kann diese Kreaturen auf ihre eigene Weise interpretieren und ihnen eine Bedeutung und einen Kontext geben, der persönlich relevant ist“, sagt Leise.